Collagen — ongoing
Das Ausgangsmaterial für meine fortlaufende künstlerische Auseinandersetzung mit der Collage finde ich in zusammengekauften Anthologien einzelner Künstler*innen zu Bildhauerei und Skulptur, Katalogen von Museen und Galerien, Fachliteratur zur Archäologie, Vorgeschichte und bildenden Kunst. Diesem Konvolut werden einzelne Buchseiten und Bildtafeln entnommenen, bei deren Auswahl nicht nur Inhalt und Form eine Rolle spielen, sondern auch Alterungsprozesse, Drucktechnik, Haptik und Farbigkeit.
Im Anschluss werden die fotografische Reproduktionen unterschiedlichsten Eingriffen unterzogen, bestimmt durch Zufälle und spontane Ideen. Beispielsweise können verschiedene Ansichten ein- und desselben Modells miteinander kombiniert werden oder aber die figürliche Gestalt des Motivs wird verfremdet um sie in einen ursprünglicheren, archaischen und rohen Körper zurückzuführen. Selbstreferentiell spielen die Collagen mit Bezügen und Verweisen auf die Kunstgeschichte und bewegen sich einem Spannungsfeld zwischen Abstraktion und Figürlichkeit, Materialität und der Auflösung von Formen, gestalterischen und zufälligen Momenten.
Viele Arbeiten untersuchen in jeweils anderer Art und Weise das Verhältnis zwischen gegenwärtigen Bruchstücken und abwesendem Ganzen. Was sie gleichermaßen verbindet, ist eine immanente Referenz auf das Buch als Herkunftsort der Abbildungen und unsere mit dem Medium verknüpfte Rezeption bildhauerischer Werke. Welche Bedeutung haben Bilder für uns und wie verhandeln wir die Distanz zwischen einem Objekt und seiner fotografischen Reproduktion beziehungsweise zwischen einer fotografischen Reproduktion und unserer Erinnerung an das, was darauf abgebildet ist.
Jahresgabe 2023 für den Jungen Kunstring Folkwang — Ohne Titel (Reclining Figure), 2022
Risodruck als Falt-Plakat, Munken Pure Rough 150 g/m², 29,7 × 42cm, Auflage: 250 + 20 AP
Drawing Things Together — Gruppenausstellung in den Hego-Höfen in Mönchengladbach, 2024
Dissolving Views — Forum der Städtischen Galerie Lüdenscheid, 2024